Die Rückkehr zur Regenbogenbrücke!

 

 

Ein kleiner Hund kam an der Regenbogenbrücke an und ein Rudel von Hunden kam sofort zu ihm hingelaufen, um ihn zu begrüsssen.

Er war darauf gefasst, daß er nun angegriffen würde, aber das war die erste Meute, die nur mit dem Schwanz wedelten.

Anstatt ihn zu beissen küssten sie ihn ganz einfach.

Es war ja wunderschön da und jeder war ganz lieb zu ihm. Keiner von ihnen wurde in einer Welpenfabrik geboren, so wie er damals, und dann

als Kampfhund benutzt, um dann in der Gosse zu sterben, weil er eine hässliche Promenadenmischung war.

Sie erklärten, daß sie auf ihre Herrchen warten würden, die sie so geliebt hatten.

Was ist Liebe, fragte der kleine Hund und Gott ließ ihn auf die Erde zurückkehren um das herauszufinden.

Warm und dunkel, er wartete zusammengekauert mit den anderen darauf, geboren zu werden. Ängstlich wartete er bis zuletzt, als er dann

an den Hinterfüssen herausgezogen wurde. Unbehaarte Hände hielten ihn vorsichtig und trockneten ihn ab.

Sie zeigten ihm, wo es einen warmen Schluck mit warmer Milch gab.Er hatte nicht die Kraft dazu, sich lange an den Zitzen festzuhalten.

 

Seine Brüder und Schwestern waren weitaus kräftiger als er selbst und stießen ihn zur Seite. Die Menschenhand drückte die anderen

Welpen zur Seite und hielten seinen Körper, so konnte er trinken.

Aaah, so ist es besser! dachte er und trank bis er erschöpft war und zusammengekuschelt bei seiner Mutter eingeschlafen ist.

Ich erinnere mich genau daran sagte er erfreut. Zu dumm, daß ich erwachsen werden mußte und hinaus in die Kälte und Nässe mußte

um dort zu kämpfen und als Verlierer sterben mußte.

Ich erinnere mich, was es heisst ein Hund zu sein, dachte er traurig.

Diese Nacht kroch er auf seine Mutter und versuchte zu trinken, aber er fiel immerwieder zur Seite weg.

Wenn die anderen vollgetrunken warendann wurde ihnen der Bauch geleckt und er konnte nur noch die Restmilch trinken, die die anderen übrig gelassen hatten.

Aber die Menschenhand war nicht da, die ihm geholfen hätte, die Zitzen waren immer schon leer, als er an der Reihe war.

Es war sogar schwer genug, daß er aufstehen konnte.Er war noch so klein und schmächtig. Er fiel auf den Rücken und konnte sich nicht mehraufrichten.

So begann er zu schreien. Sofort kam ein Mensch herbeigeeilt und sofort war die Menschenhand wieder da und dann gaben sie ihm einen Gumminippel

in den Mund.

Es hat nicht so gut geschmeckt, wie die der Mutter, aber es war warm und vertrieb die Schmerzen in seinem kleinem Magen. Er hatte Probleme mit dem Atmen, weil seine

Lungen nicht voll entwickelt waren. Er hatte  einfach zu lange gebraucht um den anderen in die Gebärmutter zu folgen als er die letzte Chance von der Regenbogenbrücke genommen hatte.

Er konnte den Herzschlag des Menschen spüren, welcher ihm auf den Bauch genommen hatte. Das hielt seinen knochigen Körper warm und die wiederkehrenden

sanften Streicheleinheiten haben ihn sehr beruhigt. Er dachte wieder an seinen neuen Freund, der so lieb an der Regenbogenbrücke zu ihm war.

Er fragte Gott, ob er nochmals zurück durfte.

Gott sagte, ja aber nicht jetzt! Du wolltest erleben, was Liebe ist. So wurde er für einige Stunden( es kam ihm vor wie Tage), er wusste ja nicht was Zeit ist und es war ja auch dunkel,wieder zurückgeschickt wo ihm die

Menschen seine Milcheinheiten, Wärme und Liebe gaben.

Er wurde grösser agiler und der Mensch nahm ihn immer öfters aus dem Nest,  wo er bei ihnen schlafen konnte,  wo er liebkost und geküsst wurde,  und er den Herzschlag hören konnte.

Dann kam Gott und fragte ihn:" Bist du bereit zu uns auf die Regenbogenbrücke zurück zu kommen?"

Ja antwortete er mit einer kleinen Wehmut, weil der Mensch ihn nicht gehen lassen wollte und zu weinen begann.

Er ließ die Luft aus seinen Lungen und ging zurück über die Regenbogenbrücke. Dort schaute er auf den Menschen, der immer noch weinte und seinen Körper in den Händen hielt,

den er sich für diesen Ausflug geborgt hatte.

Danke Gott, sagte er.

Liebe ist wunderbar und nun werde ich auch an der Regenbogenbrücke auf den Menschen warten um ihn zu sagen, daß ich ihn auch geliebt habe.

 

 

Joy La Caille